Trotz Krieg in der Ukraine steigt das Europäische Arbeitsmarktbarometer im März 2022 zum dritten Mal in Folge wieder an. Im Vergleich zum Februar steigt der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 0.4 Punkte auf 103.4 Punkte.
Im März stieg der erste Barometerwert des Frühindikators nach Beginn des Ukraine-Krieges in den meisten teilnehmenden Ländern gegenüber Februar an oder blieb gleich. Das Barometer steigt in allen osteuropäischen Ländern.
Die teilnehmenden Arbeitsverwaltungen in Osteuropa rechnen nicht mit einem Einbruch ihrer Arbeitsmärkte
berichtet Enzo Weber, IAB-Prognoseleiter. Allerdings weisen auch mehrere Länder Abwärtsbewegungen auf, wobei jedoch keines unter die neutrale Marke von 100 Punkten fällt.
Insgesamt verbessern sich die Aussichten für die Entwicklung sowohl der Arbeitslosigkeit als auch der Beschäftigung weiter, der erwartete Aufschwung könnte jedoch je nach Verlauf des Ukraine-Krieges ausgebremst werden. Im Vergleich zum Februar steigt der Teilindikator für die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen um 0.4 Punkte auf 102.6 Punkte. Der Wert signalisiert damit weiterhin einen Rückgang der Arbeitslosigkeit in den kommenden Monaten. Der Teilindikator für das Beschäftigungswachstum steigt um 0.4 Punkte auf 104.2 Punkte und liegt damit klar im positiven Bereich.
Der europäische Arbeitsmarkt wird sich höchstwahrscheinlich weiter von der COVID-Krise erholen, aber das Risiko einer noch breiteren Eskalation des Ukraine-Krieges oder eines Energielieferstopps bleibt bestehen
fügt Weber hinzu.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage bei den lokalen oder regionalen Arbeitsvermittlungen in 17 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Erhebung wird seit Juni 2018 gemeinsam von der Arbeitsverwaltung und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Schweiz und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Damit gibt dieser Indikator einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsvermittlungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Komponenten für alle 17 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
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