Nach einem vergleichsweise starken Rückgang im Dezember 2021 ist das Europäische Arbeitsmarktbarometer erstmals seit Juni 2021 wieder leicht gestiegen. Der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steigt um 0.6 Punkte im Januar gegenüber Dezember auf 101.8 Punkte.
Die Aussichten für den europäischen Arbeitsmarkt sind zu Beginn des Jahres besser, aber die Pandemie birgt immer noch ein Risiko
berichtet Enzo Weber, IAB-Prognoseleiter. Vor allem in Mitteleuropa erholt sich das Barometer, während die Werte in Osteuropa derzeit eher schwach sind.
Die beiden Teilindikatoren des Europäischen Arbeitsmarktbarometers steigen beide. Der Teilindikator für die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen steigt gegenüber Dezember um 0.8 Punkte auf 100.6 Punkte. Damit liegt der Indikator über der Mittelmarke von 100 Punkten und signalisiert einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Der Teilindikator für das saisonbereinigte Beschäftigungswachstum steigt um 0.4 Punkte auf 102.9 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten haben sich daher verbessert und sind weiterhin gut.
Die europäische Wirtschaft könnte den Einbruch, in dem sie sich seit dem Herbst befindet, überwinden
sagt Weber.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage bei den lokalen oder regionalen Arbeitsvermittlungen in 17 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Erhebung wird seit Juni 2018 gemeinsam von der Arbeitsverwaltung und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Schweiz und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Damit gibt dieser Indikator einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsvermittlungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Komponenten für alle 17 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
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