Das Europäische Arbeitsmarktbarometer fiel im August zum zweiten Mal in Folge um 0.3 Punkte gegenüber dem Vormonat auf insgesamt 104.3 Punkte. Damit bleibt der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzes der öffentlichen Arbeitsvermittlungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jedoch weiterhin auf hohem Niveau.
Die europäischen Arbeitsmärkte sind weiter auf Erholungskurs. Allerdings haben die Risiken steigender Infektionszahlen im Herbst die Aussichten wieder etwas getrübt
berichtet Enzo Weber, IAB-Leiter Prognose. Die Aussichten in mehreren teilnehmenden Ländern haben sich eingetrübt: In Zypern, Bulgarien, der Schweiz, Tschechien, Polen und Belgien-Flandern ist der Frühindikator für den Arbeitsmarkt deutlich gefallen.
Der sinkende Optimismus zeigt sich in den Erwartungen bezüglich des Anstiegs der Arbeitslosigkeit. Der Teilindikator des Europäischen Arbeitsmarktbarometers für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sank – ausgehend von einem besonders hohen Niveau – um 0.7 Punkte und liegt im August bei 104.7 Punkten. Die Beschäftigungsaussichten bleiben hingegen stabil. Der Teilindikator für das zukünftige Beschäftigungswachstum stieg leicht um 0.1 Punkte auf 104.0 Punkte.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage bei den lokalen oder regionalen Arbeitsvermittlungen in 17 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Erhebung wird seit Juni 2018 gemeinsam von der Arbeitsverwaltung und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Schweiz und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Damit gibt dieser Indikator einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsvermittlungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Komponenten für alle 17 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
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