Das Europäische Arbeitsmarktbarometer fiel im Oktober zum vierten Mal in Folge um 0.7 Punkte gegenüber September auf 103.1 Punkte. Damit liegt der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzes der öffentlichen Arbeitsvermittlungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zwar nicht mehr sehr hoch, aber dennoch auf hohem Niveau und signalisiert weiterhin eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage in den europäischen Staaten, wenn auch langsamer.
Die europäischen Arbeitsmärkte erholen sich weiter von der COVID-Krise, jedoch machen sich Schwierigkeiten bemerkbar, darunter die weltweiten Versorgungsengpässe und die teilweise wieder rasant ansteigenden COVID-19-Infektionszahlen
berichtet Enzo Weber, IAB-Leiter Prognose.
Derzeit sind die Veränderungen in Europa sehr heterogen. So viele Länder haben ein sinkendes wie ein steigendes Barometer
sagt Weber.
Der Teilindikator des Europäischen Arbeitsmarktbarometers für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen sinkt gegenüber September um 1.2 Punkte und liegt im Oktober bei 102.1 Punkten. Dies zeigt, dass die Zahl der Arbeitslosen auch in Zukunft weiter sinken wird, jedoch langsamer. Der Teilindikator für das zukünftige Beschäftigungswachstum sinkt leicht um 0.2 Punkte auf 104.1 Punkte. Die Beschäftigungsaussichten bleiben weiterhin positiv, sind aber nicht mehr so gut wie bis Mitte 2019. Der Wert für die Beschäftigungskomponente liegt insgesamt weiterhin höher als der Wert für die Arbeitslosigkeitskomponente.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage bei den lokalen oder regionalen Arbeitsvermittlungen in 17 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Erhebung wird seit Juni 2018 gemeinsam von der Arbeitsverwaltung und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Schweiz und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Damit gibt dieser Indikator einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsvermittlungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Komponenten für alle 17 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
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