Das Europäische Arbeitsmarktbarometer fiel im Juli um 0.4 Punkte auf 104.8 Punkte. Damit liegt der Frühindikator des Europäischen Netzes der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jedoch weiterhin auf hohem Niveau und erreicht den zweithöchsten Wert seit Bestehen.
Die europäischen öffentlichen Arbeitsverwaltungen sehen, dass der Aufschwung der Arbeitsmärkte in Europa weiter anhält. Doch die Besorgnis über die wirtschaftlichen Auswirkungen einer neuen COVID-Welle wächst
berichtet Enzo Weber, IAB-Leiter Prognose. Die Vorlaufindikatorwerte für die Arbeitsmärkte in allen teilnehmenden Ländern sehen positiv aus und erreichen die 100-Punkte-Marke oder höher. Im Vergleich zum Juni sind die Werte jedoch in fast allen Ländern gesunken oder stagnierten. Lediglich Tschechien, Österreich und Belgien-Flandern verzeichneten einen leichten Anstieg.
Die Komponenten für das Wachstum sowohl der Arbeitslosigkeit als auch der Beschäftigung erscheinen leicht gedämpft. Der Teilindikator für die zukünftige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen ist im Juli kaum gesunken und sank um 0.1 Punkte auf 105.6 Punkte. Er übertrifft damit den Teilindikator für das Beschäftigungswachstum, der deutlicher um 0.8 Punkte auf 104.0 Punkte gesunken ist.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage bei den lokalen oder regionalen Arbeitsvermittlungen in 17 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Erhebung wird seit Juni 2018 gemeinsam von der Arbeitsverwaltung und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal, Schweiz und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Damit gibt dieser Indikator einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsvermittlungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Komponenten für alle 17 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
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