Das Europäische Arbeitsmarktbarometer kletterte im Mai auf 103.3 Punkte. Mit einem Plus von 2.0 Punkten gegenüber April verzeichnete der Frühindikator des Europäischen Netzes der Arbeitsmarktservices und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit den stärksten Zuwachs seit Beginn seiner Aufzeichnungen.
Der Griff der Pandemie lockert sich, Europas Arbeitsmärkte beginnen sich zu erholen.
sagt IAB-Prognosechef Enzo Weber optimistisch.
Nachdem die Aussichten aufgrund der COVID-Krise lange Zeit getrübt waren, rechnen die europäischen Arbeitsverwaltungen derzeit in keinem der teilnehmenden Länder mehr mit einer relevanten Verschlechterung der Arbeitsmärkte. Aufwärtssprünge von mindestens 2.0 Punkten verzeichnen Dänemark, Island, Österreich, Liechtenstein, Portugal und Deutschland.
Die Aussichten sind sowohl hinsichtlich des Beschäftigungswachstums als auch der Arbeitslosigkeit optimistisch. Der Teilindikator für die zukünftige Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zeigte im Mai einen starken Anstieg um 2.7 Punkte auf 103.8 Punkte. Dieser liegt damit über dem Teilindikator für das Beschäftigungswachstum, der ebenfalls einen deutlichen – wenn auch schwächer – um 1.3 Punkte auf 102.7 Punkte steigen.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage bei den lokalen oder regionalen Arbeitsvermittlungen in 16 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Erhebung wird seit Juni 2018 gemeinsam von der Arbeitsverwaltung und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern zählen Österreich, Bulgarien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Belgien-DG, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Damit gibt dieser Indikator einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsvermittlungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet. Ohne Berücksichtigung der Schweiz, die im Mai 2021 erstmals teilnahm, würde das Barometer den gleichen Wert anzeigen.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Komponenten für alle 16 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
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