Zu Jahresbeginn fiel das Europäische Arbeitsmarktbarometer gegenüber Dezember um 0.5 Punkte. Der Indikator befindet sich mit 98.2 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit August 2020. Im Gegensatz zum letzten Frühjahr ist der Frühindikator des Europäischen Netzwerks öffentlicher Arbeitsvermittlungsdienste und des Instituts für Beschäftigungsforschung (IAB) jedoch nur mäßig negativ.
Der europäische Arbeitsmarkt gerät durch die Pandemie erneut unter größeren Druck - wird aber insgesamt damit fertig
erklärt IAB-Prognosechef Enzo Weber, der das Europäische Barometer initiiert hat. Angesichts einer schweren zweiten Corona-Welle sind Rückschläge für den europäischen Arbeitsmarkt zu erwarten. Den Auswirkungen steht jedoch die Aussicht auf eine nachhaltige Verbesserung aufgrund der laufenden Impfungen gegenüber.
Der Unterindikator des Europäischen Arbeitsmarktbarometers für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ging deutlich um 0.8 Punkte zurück und liegt im Januar bei 98.3 Punkten. Daher wird erwartet, dass die saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen in Europa in den kommenden Monaten steigen werden. In ähnlicher Weise fiel der Unterindikator für Beschäftigung um 0.3 Punkte auf 98.1 Punkte.
Für den zweiten Corona-Frühling erwarten die europäischen öffentlichen Arbeitsverwaltungen eine weitere Durststrecke auf dem Arbeitsmarkt
Sagte Weber.
Das Europäische Arbeitsmarktbarometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer Umfrage unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen in 16 teilnehmenden öffentlichen Arbeitsverwaltungen basiert. Die Umfrage wird seit Juni 2018 gemeinsam von den Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführt. Zu den teilnehmenden Ländern gehören Österreich, Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Dänemark, die GD Belgien, Belgien-Flandern, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Polen, Portugal und Belgien-Wallonien. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate signalisiert, prognostiziert Komponente B die Beschäftigungsentwicklung. Der Durchschnitt der Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Barometers. Dieser Indikator gibt somit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarktes. Die Skala reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). Zunächst wird ein Barometerwert für jede der teilnehmenden Arbeitsverwaltungen ermittelt. Aus diesen nationalen Werten wird dann das europäische Barometer in Form eines gewichteten Durchschnitts abgeleitet.
Die Zeitreihen des Europäischen Arbeitsmarktbarometers mit seinen Komponenten für alle 16 teilnehmenden Arbeitsverwaltungen finden Sie unter www.iab.de/Presse/elmb-components. Weitere Informationen zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer finden Sie unter https://www.iab-forum.de/en/launch-of-the-european-labour-market-barometer/.
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